In Kapitel 26 lesen wir von der 2. Zählung knapp 40 Jahre nach der Ersten. Trotz aller Strafen für Rebellion während der Wüstenzeit, ist die Zahl der Israeliten kaum verändert. Allerdings waren einige Stämme offensichtlich von einigen der großen Strafen mehr betroffen, als andere. Sicher werden einige der Getöteten nicht einfach nur so erwähnt. Die Erwähnung des Namens Korach z.B. klingt fast nach einer Warnung. Andererseits sehen wir hier auch die Erklärung, warum wir Psalme der Söhne Korachs haben – denn nicht alle Söhne starben (V. 11)
So ähnlich die Gesamtzahl auch sein mag, der große Unterschied liegt darin, dass die alte Generation komplett ausgestorben ist – mit Ausnahme von Kaleb und Josua – den beiden Spionen, die auf Gott vertraut hatten!
Unglaube hat also ganz offensichtlich Konsequenzen … all das Murren und Klagen und aller Unglaube sollten uns dabei eine Warnung und Lehre sein. Genau das betont Paulus im 1. Korinther 10!
Monat: Mai 2017
Die Gefahren sexueller Versuchung sind enorm groß. Die Israeliten haben dabei sicher gleich zwei Sünden begangen. Zum einen haben sie gehurt – das heißt, sie haben mit Frauen geschlafen, mit denen sie nicht verheiratetet waren. Und dann waren dies auch noch Frauen, aus einem fremden Volk, das eben nicht zum Herrn gehörte.
- Das sind zwei Dinge, die auch heute so noch gelten. Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe ist Sünde und das sich auf nicht-Gläubige Einlassen auch, denn diese werden uns in einen Loyalitätskonflikt bringen. Denn letztendlich sind Nicht-Christen nach biblischer Definition „Feinde Gottes“ … und Gott will nicht, dass wir mit seinen Feinden eine intime Beziehung (und schon gar keine Ehe) eingehen.
Die Konsequenzen waren dann auch klar … es kam zum Götzendienst (die 3. Sünde!) und dann griff Gott richtend ein.
Als das Ganze dann noch krasser wird, ergreift Pinhas Initiative und wird so zum Retter!
- Gott gibt schließlich den klaren Befehl, die Feinde auszurotten … das ist kein blinder Zorn, sondern zum Schutz von Gottes Volk gedacht.
- Wir leben heute nicht in einem Gottesstaat. Aber in der Gemeinde sollten wir ebenso darauf bedacht sein, keine Ungläubigen unter uns zu haben – als Gäste natürlich immer gerne – aber eben nicht einfach so mittendrin.
Kapitel 24 zeigt uns den wunderbaren Segen, den Bileam spricht.
Im Fortgang der Bibel wird Bileam aber als ein Feind Israels beschrieben und dann ja auch von den Israeliten getötet. Von daher sollten wir bedenken, dass nicht jeder Botschafter Gottes auch zwingend ein bekehrtes Herz hat. Dafür gibt es im NT auch einige Beispiele (Joh 11,49; Phil 1,15-18). Das sollte uns aber auch nicht dazu veranlassen, jedes Wort falscher Prediger als falsch abzutun. Auch hier sollten wir ggf prüfen.
Die Interaktion zwischen Bileam und Balak in Kapitel 23 ist interessant. Obwohl eigentlich klar ist, was Gott Bileam gesagt hat, lässt dieser sich mehrmals auf Opferzeremonien ein.
In Vers 8 wird deutlich, dass kein Fluch Kraft über Gott hat. Manchmal höre ich von Christen, die fürchten von dunklen Mächten verflucht worden zu sein und auf irgendwelche Formeln bauen, mit denen man sich von diesen Flüchen befreien kann. Ich kenne mich auf dem Gebiet nicht gut aus, sehe aber hier und anderswo in der Bibel immer wieder, dass die Mächte des Bösen zwar real sind, aber eben gegen Gott nichts ausrichten können. Und Gott braucht keine „quasi magischen Sprüche und Zeremonien“. Gott hört und reagiert auf simple Gebete.
Ab Vers 19 sehen wir, was Gott zu sagen hat. Dabei ist Vers 19 selbst schon spannend, da es scheinbar im Widerspruch stand zu dem, was Gott anderswo getan hat (nämlich sein scheinbares Nachgeben in Situationen bei denen Mose zum Schutz Israels interveniert hatte).
Hier wird deutlich, dass Gott eben nie letztendlich vor hatte, diese Strafen auszuführen. Der Wille Gottes ist aber komplex. Neben dem unveränderlichen Ratschluss gibt es eben auch die allgemeine Gesinnung und Gottes offenbarten Willen, der eben nicht immer identisch mit dem Ratschluss ist, bzw diesen oft nur ausschnittsweise wiedergibt.
In Vers 21 kommt der König Israels in den Blick … und das zu einer Zeit, als Israel noch keinen König hatte … oder besser, den einen wahren König noch nicht erkannt hatte.
Balak, der König der Moabiter, erkennt, dass Israel nicht mehr das kleinste und schwächste Volk unter den Völkern ist … und in seiner Not hofft er auf einen heidnischen Propheten, Bileam. Dieser soll die Israeliten verfluchen sollte. Der Prophet Bileam ist eine etwas mysteriöse Figur. Er wird im NT ja als negatives Beispiel erwähnt (Judas 11). Und doch sprich Gott zu ihm und er wird zum Gottes Botschafter.
Offensichtlich wusste Bileam vom einen wahren Gott und sprach diesen als seinen Herrn an. Und Bileam erwartete ganz offensichtlich, dass der Herr wirklich zu ihm sprechen würde. Gott erklärt ihm, dass er den Auftrag Balaks nicht annehmen dürfte. Doch offensichtlich hatte Bileam ein großes Verlangen nach der angebotenen Belohnung und so akzeptiert er Gottes „Nein“ nicht. Das ist wohl auch der Grund, warum Gottes Zorn entbrennt (v.22). Bileam erkennt genug, um sich dann an Gottes Wort gebunden zu wissen (22,38).
Der Bericht des Esels ist noch spannender. Nun redet auch noch ein Esel, der – im Gegensatz zum Propheten Bileam – den Engel des Herrn erkennt. Ob der Engel hier eine Erscheinung des Herrn Jesus ist, sei mal dahingestellt.
Auf jeden Fall ist sich Bileam nach seiner Ankunft bei Balak darüber im Klaren, wenn er zu fürchten und wem er zu dienen hat.
- Bei allem, was man also an Negativem über Bileam sagen kann (siehe Judas 11), müssen wir doch festhalten, dass sich hier beim ihm Erkenntnis und Gehorsam paaren.
In Kapitel 21 lesen wir etwas sehr Hoffnungsfrohes. Die erfolgreichen Kriege beginnen.
Doch schon in Vers 4 lesen wir von einem Rückfall in alte Mecker-Muster.
Gottes Gericht sind feurige Schlangen, durch die viele Menschen zu Tode kommen. Das Volk bittet Moise um Hilfe und dieser bekommt vom HERRN gesagt, wie Menschen gerettet werden können.
Es bedarf der Aufrichtung einer Schlange und des gläubigen Sehens auf diese Schlange.
Im Johannesevangelium wird uns gesagt, dass dies eine prophetische Vorankündigung Christi war, den die bronzene Schlange repräsentiert. (Johannes 3,14).
- So wie die Menschen damals, werden auch heute alle gerettet, die im Glauben auf das aufgerichtete Symbol sehen … damals die eherne Schlange … nun das Kreuz Jesu.
Zu Beginn von Kapitel 20 lesen wir vom Tod der Schwester des Mose, Miriam.
Dann folgt das, was wir immer wieder sehen mussten. Schon wieder beschweren sich die Menschen und schon wieder behaupten sie, dass es ihnen in Ägypten besser ging. Und vor allem sehen wir wiederum, wie geduldig der HERR mit dem ewig klagenden Volk ist. Er versorgt sie mal wieder in seiner großen Barmherzigkeit, indem er Mose erklärt, was er tun soll.
- Letztendlich wissen wir nicht, warum Gott immer mal wieder Gnade vor Recht ergehen lässt und wir eben neben vielen Gerichtsworten auch immer wieder Gottes Gnade und Barmherzigkeit vor Augen geführt bekommen.
Dieses Mal verliert Mose die Kontrolle und bringt sich so (samt Aaron) um das Vorrecht in das gelobte Land einzuziehen. Ihr Vergehen wirkt eher harmlos im Vergleich zu all den Sünden, von denen schon berichtet wurde.
- Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott, der die Herzen kennt, völlig gerecht urteilt – auch wenn wir das nicht immer so begreifen können oder wollen.
Ab Vers 14 sehen wir, dass die Bruderliebe zwischen Jakob und Esau nun ihr endgültiges Ende gefunden hat. Die Nachkommen Esaus, die Edomiter, stellen sich gegen Israel und werden dafür letztendlich von Gott bestraft, wie der Prophet Obadja später verkündigen wird.
In den letzten Versen lesen wir dann den Bericht vom Tod Aarons. Gott sorgt für geordnete Verhältnisse und Eleasar übernimmt die Rolle seines Vaters Aaron. Aaron stirbt als Konsequenz für seinen Ungehorsam – aber er stirbt ehrenvoll, als ein Mann, der seinem Tod wissentlich und würdevoll entgegen schreitet – und das sicher vor allem deshalb, weil er weiß, dass der HERR ihn annehmen wird.
In Kapitel 19 erhalten Mose und Aaron Hinweise zu den Reinigungsvorschriften für die Menschen, die mit Toten in Kontakt gekommen sind. Der Tod ist etwas Unreines, denn er ist die Konsequenz des Sündenfalls. Zugleich wird dafür Sorge getragen, wie diejenigen, die Leben und mit Toten in Kontakt gekommen sind, wieder rein werden können.
Der HERR sorgt für uns, indem ER uns aufzeigt, wie wir auch inmitten einer vom Sündenfall in Mitleidenschaft gezogenen Welt so leben können, dass wir nicht aus seiner Gegenwart verbannt werden müssen.
Dabei sollte uns klar sein, dass das was hier beschrieben wird letztendlich auf Christus hinweist. Er schafft uns die Reinheit, die wir wirklich brauchen, indem er all unsere Unreinheit auf sich genommen hat. Er hat den Tod ertragen, damit wir ewig leben können. Und eines Tages wird es dann keinen Tod mehr geben.
In Kapitel 18 lesen wir nochmals von einer besondere Einsetzung Aarons und der Leviten zum Priesterdient. Gott bestätigt hier Aaron, was nach den vorherigen Ereignissen auch nötig erscheint.
Der Aufruf zur Enthaltung und die Übertragung von Verantwortung an die Priester gehen einher mit Gottes treuer Versorgung.
- Es ist schön zu sehen, wie Gott für die sorgt, die er dazu beruft, IHM im besonderer Weise zu dienen.
- Dabei sind die Priester sicher nicht primär Vorläufer der heutigen Pastoren, sondern noch viel mehr, des Herrn Jesus Christus selbst, der als der letzte Hohepriester das ein-für-alle-Mal Opfer gebracht hat und als der eine Mittler für das Volk vor dem Thron des Vaters eintritt -> von daher gebührt auch heute noch unser 10ter IHM und seinem Reich!
In Kapitel 17 sehen wir, dass das Volk nach Gottes Gericht über Korah (mir fiel heute auf, dass die Luther 84 „Korach“ – während die Schlachter 2000 und Engl Übersetzungen von „Korah“ schreiben) und die Rotte auch noch Mitleid mit den Rebellen hat und sich gegen Gott stellt. Und wiederum verkündet Gott sein Gericht über diese Rebellion (bzw Unterstützung der Rebellen) … und wiederum wird Mose, als der Vorläufer des Christus, zum Retter und bringt Sühnung für das Volk. Und Gott nimmt die Sühnung an.
- Der Bericht könnte auch von uns heute stammen. Immer wieder höre ich von Menschen, dass sie Probleme mit Gottes Gericht haben. Das Problem ist dabei meines Erachtens oft, dass wir weder begreifen, wie groß und heilig Gott ist, noch wie sündig wir Menschen sind. Aus einem solchen Missverständnis wird dann abgeleitet, dass wir keine so radikale Strafe verdient haben … und wir begreifen nicht, wie groß und herrlich Gottes Gnade ist. Gerade deshalb halte ich es für wichtig, immer wieder über Sünde zu lehren und Menschen vor Augen zu führen, wie sündig sie sind. Nur dann begreifen wir, dass Gott jedes Recht hätte uns umzubringen. Wenn wir das verstehen, werden wir voll Dankbarkeit über Seine Gnade staunen!
Durch den grünenden Stab des Aaron gibt Gott noch ein weiteres Zeichen, wer sein auserwählter Diener ist.