Haggai lebte und prophezeite nach dem Babylonischen Exil. Durch das Dekret des Cyrus (538 v. Chr.), wurde den Juden die Rückkehr aus dem Exil ermöglicht. Dann begann der Wiederaufbau des Tempels. Dieser wurde bald – wohl aufgrund äußerer Widerstände unterbrochen. Dann waren die Juden mehr auf den Bau ihrer Häuser bedacht und vernachlässigten den Wiederaufbau des Tempels. In diese Situation hine3in spricht Haggai und ruft das Volk auf, den Wiederaufbau des Tempels wieder aufzunehmen.

Gleich zu Beginn ermahnt Gott die Juden durch Haggai, den Aufbau des Tempels zu priorisieren. Dabei macht ER deutlich, dass das Volk keinen Segen erfährt, weil es Gott geringachtet

Obwohl die äußere Bedrohung nicht mehr existiert, findet der Wiederaufbau nicht statt, weil der innere Feind der Sünde und des Selbstzentriert-seins weiter mächtig herrscht! Ab Vers 13 lesen wir, dass Gott eingreift und die Herzen von Menschen verändert, so dass sie wieder nach dem Streben, was Gott von Ihnen will und was wirklich gut für sie ist!

  • Das ist das Prinzip des Evangeliums! Gott muss unsere Herzen verändern, damit wir Gott wirklich glauben, zu Seiner Ehre leben und so auch selber Segen erfahren.

In Kapitel 2 hören wir Gottes Klage, dass der noch gar nicht fertig gebauten Tempel längst nicht so prächtig ist, wie der vorherige. Nachdem die Juden im Gehorsam zu Gott mit dem Wiederaufbau des Tempels wieder begonnen haben, kündigt Gott jetzt selbst einen Tempel an, der noch herrlicher sein wird, als der erste.

Das Buch endet mit etwas verwirrenden Worten an Serubbabel. Es ist wohl so, dass Serubbabel, wie auch der Tempel, hier eher symbolisch erwähnt wird.

Serubbabel steht dabei wohl für Jesus … und der Tempel, von dem hier die Rede ist, steht für das neue Haus Gottes (siehe auch 2. Kor 6,16; 1. Pet 2,4ff)

  • Von daher darf uns dieses Buch herausfordern, über die Gnade und Großzügigkeit Gottes zu staunen und uns selbst dabei zu hinterfragen, ob wir uns großzügig für das Werk des Herrn einsetzen.
  • Heute muss dazu kein physischer Tempel gebaut werden. Das Haus Gottes wird anders gebaut, nämlich durch die Verkündigung des Evangeliums. Gemeinden sollten ihre Finanzen und Gaben so einsetzen, dass das im Zentrum steht.

Das abschließende Kapitel hat zwei sehr unterschiedliche Teile. Zu Beginn lesen wir nochmals das kommende Gericht über Jerusalem. Wenngleich der Herr um sein Volk wirbt, macht er auch deutlich, dass er gerecht richten wird.

  • Wir wissen, dass der HERR für die, die seinen Ruf zur Buße hören, das gerechte Gericht in Christus auf sich selbst nehmen wird.

Nach weiteren Gerichtsankündigungen lesen wir dann in der zweiten Hälfte des Kapitels und zum Abschluss des Briefs, dass der Tag des Herrn für Viele ein Tag der Rettung sein wird.

Am Tag des Herrn wird ein neues Gottesvolk aus alle Völkern den Herrn mit reinen Lippen und einträchtig loben und Ihm dienen. Dabei wird deutlich, dass wir diesen Zustand nur bedingt schon erreicht haben. Zwar gibt es durch Christus ein neues Gottesvolk, bestehend aus Juden und Heiden, aber noch haben wir keine reinen Lippen und auch die Einträchtigkeit unter den Gläubigen ist noch nicht vollendet.

Zefanja endet mit Zusagen, die – wie viele Prophetien – nur schwer eindeutig einer bestimmten Zeit zuordenbar sind. Babylon steht dabei für die Feinde Gottes, die im kommenden Gericht vom Herrn gerichtet werden. Die Befreiung aus dem Exil ist ein Schatten der Rettung a) durch das Erlösungswerk Christi und b) der endgültigen Rettung beim Jüngsten Gericht.

  • Ich freue mich über diese Verheißungen und bete, Herr, komme bald!
  • Bis dahin sollte unsere Haltung in Anbetracht der Zusagen so sein, wie wir es in 3,14f lesen: „Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! 15 Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen und deine Feinde abgewendet. Der HERR, der König Israels, ist bei dir, daß du dich vor keinem Unheil mehr fürchten mußt.“

Hier zeigt uns Zefanja nun, dass der Tag des Herrn auch über alle Welt kommen wird.

Die Ankündigung des Gerichts über alle Welt wird dabei verbunden mit einem Aufruf zur Umkehr. Das offenbart die Gnade und Geduld unseres Retter-Gottes. Er ruft zur Buße, so dass Menschen eben nicht gerichtet werden, sondern Gnade erfahren können.

  • Und das tut Gott auch heute noch.
  • Und wir dürfen und sollen dabei seine Werkzeuge sein.

Zefanja prophezeite ungefähr zur gleichen Zeit wie Nahum und Habakuk, um ca 630 v. Chr Geburt. Seine Botschaft ist sehr simpel – Gottes Geduld ist zum Ende gekommen und nun wird ER Juda strafen. Ähnlich wie beim Propheten Joel steht der kommende „Tag des Herrn“ im Zentrum dieses Buchs. Dieser Tag des Herrn wird ein furchtbarer Tag sein, an dem alle falschen Götter von dem einen wahren Gott gerichtet werden.

Zefanja beginnt damit, dass er lehrt, dass der Tag des Herrn zuerst über Juda kommen wird. Dabei erwähnt er den von Gott zur Bestrafung seines Volks benutzten Feind nicht namentlich, aber es ist historisch ziemlich klar, dass dieser Feind Babylon ist.

Letztendlich steht eben nicht das Instrument der Strafe, sondern der rund dafür im Zentrum des Kapitels. Und der Grund ist ganz offensichtlich der Götzendienst und die Missachtung Gottes. Das Volk fühlt sich sicher und unterschätzt Gott. Vers 12 könnte wohl ganz ähnlich auch die Gedanken vieler Menschen aus unserem Umfeld beschreiben: „12 Zur selben Zeit will ich Jerusalem mit der Lampe durchsuchen und aufschrecken die Leute, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und sprechen in ihrem Herzen: Der HERR wird weder Gutes noch Böses tun.“

Es klingt dabei fast so, als wäre das Gericht durch die Babylonier schon der erste Akt des End-Gerichts … oder aber eben ein Vorläufer und Schatten eines noch viel größeren Gerichts. Der Herr wird kommen, um falsche Götter und Götzenanbeter auszurotten.

  • So hart diese Worte klingen so tröstlich ist es doch, dass Gott eben kein passiver Gott ist, sondern ein Herr, der sich zuverlässig für seine Sache einsetzt.
  • Wir tun gut daran, es ihm gleich zu tun – zu seiner Ehre zu leben und mit IHM zu rechnen!

Zum Abschluss lesen wir vom Lobpreis Habakuks in Antwort auf Gottes Offenbarung. Es ist eine interessante Mischung aus einem Klagelied und einem Lobpreis Gottes, da Habakuk zwar das Gericht Gottes beklagt, aber gleichzeitig sein Gottvertrauen zum Ausdruck bringt und den Gott, der Großes getan hat und große Verheißungen gegeben hat, aus vollem Herzen lobt!

Dabei sind die ersten 15 Verse teilweise eine Rückschau, in der Habakuk, Gott für das lobt und preist, was ER in der Geschichte (Israels) getan hat, bevor er dann in den Versen 16-19 zwar einerseits über Not klagt, aber andererseits eben auch sein Vertrauen auf Gott bekennt.

  • Die Freude Habakuks an Gott in mitten von Leid ist vorbildlich und das Wissen um Rettung durch Glauben (aus Gnade) ist die Kernbotschaft dieses Propheten!
  • Ich wünsche uns eben diesen Glauben und ich wünsche uns (auch mir ganz persönlich), dass das Gebet des Habakuk, auch meine Gebete immer mehr informiert.

Zu Beginn von Kapitel 2 lesen wir Gottes Antwort auf die 2. Frage des Habakuk. Habakuk hatte gefragt, warum der Herr sein untreues Volk durch ein noch viel böseres Volk richtet. Ist das nicht ungerecht? Kann der Herr das Böse der Babylonier einfach ungestraft zulassen, während er das kleinere Böse Judas richtet?

Gott macht hier nun deutlich, dass er Gerechtigkeit herstellen und die Babylonier (wenn sie im Unglauben als Ungerechte leben) nicht ungestraft davonkommen lassen.

Die Frage ist also nie, ob andere besser oder schlechter als wir sind, sondern ob wir die Gerechtigkeit haben, mit der wir vor Gott bestehen können. Diese Gerechtigkeit muss uns gegeben werden, denn wir alle sind nicht gerecht. Dafür hat der gerechte und zugleich gnädige und barmherzige Gott seinen Sohn Jesus Christus gesandt, der für uns alle Gerechtigkeit vollbracht hat und jedem seine Gerechtigkeit zurechnet, der an ihn glaubt.

Genau das lehrt der Apostel Paulus in Rückgriff auf Habakuk 2, wenn er im Römerbrief seine Kernthese in Römer 1,16-17 zusammenfasst.

  • Gott selbst lehrt hier also, dass er ein absolut gerechter Richter ist.
  • Und er lehrt uns hier das Evangelium der Gerechtigkeit und Rettung durch Glauben!

Habakuk tat seinen Prophetendienst nur kurze Zeit nach Nahum im 7. Jhdt. v.Chr. Doch seine Zielrichtung ist eine komplett andere. Der Fokus ist nicht auf den äußeren Feind gerichtet, sondern nach innen, auf die inneren Probleme (Gottlosigkeit, Gewalt und Ungerechtigkeit) in Juda.

Zu Beginn ruft Habakuk Gott um Hilfe an, und beklagt die Bosheit und Gewalt seiner Landsleute. Dieser Ruf des „wie lange“ ist ein Ruf, den wir in der Bibel immer wieder hören. Das ist tröstlich vor allem dann, wenn es uns so vorkommt, als ob Gott schlimme oder schwierige Dinge zu lange zulässt. Gott antwortet auf Habakuks Gebet und kündigt Sein Eingreifen an und erklärt, dass ER Judas Feinde (die Chaldäer – sie werden oft auch als Babylonier bezeichnet) dazu gebrauchen wird, um Juda zu strafen.

Ab Vers 12 ergreift dann wieder Habakuk das Wort. Wir lesen von seiner Verwunderung über das, was Gott angekündigt hat. Wie kann ein guter Gott ein böses Volk über Sein Volk siegen lassen?

  • Diese Frage wird dann erst im 2. Kapitel beantwortet. Was wir hier aber bereits erfahren ist, dass der HERR das Böse nicht ungestraft lässt. Dabei ist ER der HERR über alle Völker. Der Herr hat auch die Gottlosen in der Hand und agiert auch durch sei.
  • Das sollten wir nie vergessen. Auch wenn wir Böses und Gottlosigkeit erleben sollten wir das nie so deuten, als sei Gott da nicht dabei. ER ist der Souverän über Alle und Alles und als gerechter Richter, wird er kein Unrecht ungesühnt lassen … das werden wir dann morgen noch weiter bedenken.

Das letzte Kapitel beschreibt den Untergang Assyriens und vor allem der Hauptstadt Ninive. Wir dürfen dabei wissen, dass diese Gerichtsworte eben nicht Juda, sondern den Feinden von Gottes Volk gelten und somit eben auch Worte voller Hoffnung für diejenigen sind, die zu Gott gehören!

  • Die Feinde Gottes werden eines Tages besiegt werden. Das Böse wird nicht das letzte Wort haben!
  • Alle, die auf IHN vertrauen dürfen hingegen wissen, dass Jesus das Gericht schon für uns erlitten hat, so dass der Tag des Gerichts für uns ein Tag der vollständigen Erlösung sein wird.

Letztendlich lehrt uns Nahum, dass Gott mächtig und stark ist und die SEINEN beschützen wird. Deshalb brauchen wir nichts und niemanden zu fürchten, wenn wir unter der Herrschaft des HERRN leben.

  • Lebst Du ganz bewusst unter Jesu Herrschaft?

Kapitel 2 beginnt mit Zusagen Gottes an sein Volk, die an die Zusagen aus Jesaja 52 erinnern: „Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt! Feiere deine Feste, Juda, und erfülle deine Gelübde! Denn es wird der Arge nicht mehr über dich kommen; er ist ganz ausgerottet.

Gott wird sein Volk retten. Dabei kommt der Friede wohl erstmal einfach durch die Zerstörung des Feindes Ninive. Aber letztendlich steht Ninive hier sicher auch stellvertretend für den größten Feind Gottes und der Menschen – den Satan und die Sünde.

Dann beschreibt Nahum in sehr bildhafter Sprache die Zerstörung Ninives. Auch der mächtigste Feind kann nicht bestehen, wenn Gott eingreift.

  • Das sollte uns Mut machen, gerade auch wenn wir den Feind Gottes selber noch erleben und für unüberwindbar halten.
  • Selbst die Sünde, die oft ein noch so starker Feind zu sein scheint, wird eines Tages vollkommen besiegt sein. Und der Sieg ist durch Jesus bereits errungen. Das ist die frohe Botschaft für uns.

So wie vor ihm schon Jona, spricht auch Nahum gegen die Hauptstadt Assyriens, Ninive. Inzwischen war das Nordreich Israel durch die Assyrer zerstört und diese hatten auch in Juda viel Schaden angerichtet. Während Gott Ninive durch Jona zur Umkehr gerufen hatte, verkündet Nahum nun, dass Ninive (die Assyrer) gerichtet werden sollen. Das geschah dann durch Babel (Babylon)im Jahr 612 v. Chr.

Bei Nahum stellt man dabei fest, dass dieses Buch insgesamt eine sehr düstere Botschaft hat. Erst wird Ninives Zerstörung angekündigt, dann wird sie Beschrieben und schließlich wird erklärt, warum diese das verdiente Gericht ist.

Gleichzeitig macht Nahum deutlich, dass der eine wahre Gott immer noch der Beschützer Seines Volkes ist. Der Herr ist stärker als alle Feinde. Deshalb muss Sein Volk sich nicht vor feindlichen Mächten fürchten. Nachdem Nahum zu Beginn des Briefs, Gott als einen mächtigen Herrn vorgestellt hat, der über alle Menschen und alle Natur regiert und der sich nicht Alles gefallen lässt, sondern eines Tages alles Unrecht bestrafen wird und sein erwähltes Volk retten wird, kommt in Vers 7 ein Einschub, der eben auch Gott als den Beschützer seines Volks zeigt: „7 Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen.

  • Wir tun gut daran, beide Aspekte klar vor Augen zu haben.
    • Gott ist ein heiliger und gerecht richtender Gott, den es deshalb zu fürchten gilt.
    • Und er ist ein gütiger und gnädiger Helfer all derer, die auf Ihn vertrauen.