Nach dem Fokus auf Abraham in Kap. 1 und Juda in Kap. 2, ist in diesem Kapitel David die zentrale Figur.  Auch wenn wir noch nicht wüssten, um wen es sich bei David handelt oder warum seine Linie besonders bedeutend ist, so würde hier doch klar werden, dass ER irgendwie wichtig ist.

Genau da knüpft dann ja auch das NT in Matthäus 1,1 an: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.“

  • In allem was wir hier lesen, klingt nichts danach, als ob sich diese eine Linie irgendwie durch einen besonders guten Charakter hervorhebt.
  • Es ist allein Gottes Gnadenwahl, nach der wir von Adam über Noah und Abraham zu David bis hin zu Jesus kommen … und genauso geht es dann auch weiter, so dass wir nichts zu protzen haben, über unsere Zugehörigkeit zu Jesus.
  • Das ist allein Gnade und so preise ich meinen HERRN und Gott für seine freie, unverdiente Gnade!

Interessant ist hier neben dem Fokus auf der Königslinie auch die Erwähnung eines weiteren Sohnes Davids, nämlich Nathans. In Lukas 3 wird Nathan als der Sohn Davids erwähnt, von dem wohl Maria, die Mutter Jesu abstammte.

Das finde ich vor allem auch deshalb interessant, weil es ja der Prophet Nathan war, der David einst mit seiner Sünde mit Batseba konfrontiert hatte. Offenbar ehrt David diesen mutigen Propheten, der ihn konfrontiert hatte, indem er einen Sohn nach ihm benennt.

  • Ich wünsche uns, dass wir zum einen auch immer eine Kultur haben, in der wir uns nicht scheuen, einander in Liebe und Sanftmut zurecht zu weisen, wenn das erforderlich sein sollte.
  • Und ich wünsche uns, dass wir dann auch eine solche Wertschätzung für diejenigen entwickeln, die uns mutig konfrontieren, so dass wir zur Buße geführt werden.

Auch in Kapitel 4 geht es um die Nachkommen Judas. Dieser Stamm hat eindeutig die größte Bedeutung für die weitere Geschichte Israels, da aus diesem Stamm das Südreich Juda hervorging, auf das nach dem Ende des Nordreichs im Jahr 722 v.Chr. der Name Israel überging.

Aus diesem Stamm sollte der Messias (Jesus) komm, in dem die Verheißungen für Israel ihre Erfüllung fanden/finden.

In den ersten 20 Versen liegt der Schwerpunkt nochmals auf der Nachkommenschaft von Perez bzw Hezrons, des ersten Sohns von Perez. Dabei bilden die anderen Geschwister den Rahmen.  Dabei greift der Schreiber auf das zurück, was er bereits zu Beginn von Kapitel 2 berichtet hatte. Denn auch in Kap. 2, Vers 3-4 war ja bereits von Shela und den Nachkommen Perez und Hezron die Rede. Nachdem dann in Kapitel 4, ab Vers 4 Perez und Hezron und seine Nachkommen erwähnt werden, kommt dann in den Versen 21-23 nochmals Schela in den Fokus. Diese Berichte bilden eine Klammer um den ausführlichen Bericht über die Nachkommen Judas.

Die zweite Hälfte des Kapitels beschreibt dann – deutlich kürzer – die Nachkommenschaft Simeons. Dieser Stamm wird hier mit Juda erwähnt, weil er später in Juda aufging und damit – zusammen auch noch mit Benjamin – das Südreich bilden würde. Neben den Nachkommen, werden hier auch Städte und Siedlungsräume beschrieben.

  • Ich muss zugeben, dass ich mich schwer tue in diesem Text konkrete Anwendungen zu finden. Aber eines ist klar – diese Berichte zeigen uns, dass die Bibel den Anspruch hat, nachvollziehbare Fakten zu berichten. Und so sollten wir sie dann eben auch lesen.

Nach der ausführlichen Darstellung der Nachkommen Judas und dem kurzen Bericht über die Nachkommen Simeons am Ende von Kapitel 4, lesen wir in Kapitel 5 recht kurze Zusammenfassungen der Nachkommenschaft weiterer Söhne Israels. Hier werden die Stämme erwähnt, die östlich des Jordans verblieben waren. Dabei wird betont, dass der erstgeborene Ruben, sein Erstgeburtsrecht aufgrund seiner Sünde an Josef verloren hatte. Hier wird dann auch gleich deutlich, dass das Erstgeburtsrecht nicht zwingend bedeutet, dass das die Linie der Herrscher ist, denn das fällt den Nachkommen Judas zu.

  • Ich denke, dass uns das gleich zwei wichtige Dinge lehrt:
    • Gott sieht und bestraft Sünde … und so verliert Ruben das Erstgeburtsrecht
    • Gott erwählt nach seiner freien Gnadenwahl und so bestimmt er entsprechend seiner Verheißung, dass Juda das Königsgeschlecht sein soll.

Ansonsten werden in dieser Kette von Nachkommen immer mal wieder kurze Berichte aus der Geschichte Israels erwähnt, die uns an Gottes Charakter erinnern und uns mal schlimme Sünden und mal besonderen Glauben zeigen.