Kapitel 11 greift zwei Themen auf, zu denen die Korinther Paulus wahrscheinlich direkt befragt hatten.

  1. Das erste große Thema betrifft das Verhältnis von Mann und Frau.

Dabei bringt Paulus die Beziehung von Mann und Frau in einen Bezug zum Verhältnis von Gott dem Vater und Gott dem Sohn. So wie der Vater Haupt des Sohnes ist, soll der Mann Haupt seiner Frau sein.

Dabei geht es ganz offensichtlich nicht um „Wert“, sondern um Ordnung. D.h. Gott gibt eine Ordnung vor, die innerhalb der gleichwertigen Personen gelebt werden soll.

Die Frau soll Ihre Unterordnung dadurch offenbaren, dass sie ihr Haupt bedeckt. Das betrifft dabei nicht nur das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Das hat auch einen Zeugniseffekt, auch vor der unsichtbaren Welt (also vor den Engeln).

Ich deute diese Stelle so, dass die Kopfbedeckung dabei eine konkrete Anwendung des Prinzips der öffentlich sichtbaren Akzeptanz des Mannes als Haupt darstellt.

Das wird ja auch heute in bestimmten Kulturkreisen so verstanden. Hier in Dtld aber wohl eher nicht. Da gibt es dann andere Wege für Frauen, um zu zeigen, dass sie die ihnen von Gott zugedachten Rolle in der Ehe und Gemeinde akzeptieren.

Ich muss auch zugeben, dass die Verse 14 & 15 schwer zu verstehen sind. Wenn Paulus hier von der „Natur“ schreibt geht es aber evtl einfach um das, was uns natürlich erscheint. Wenn ein Mann aussieht wie eine Frau, dann ist das nicht natürlich. Aber was männlich und weiblich ist, variiert natürlich je nach Kultur.

  1. Ab Vers 17 geht es dann um konkrete Missstände beim Abendmahl.

Dabei geht es darum, dass dieses Mahl als Gemeinschaftsmahl gefeiert werden soll. Man offenbart in dieser Feier seine Gemeinschaft am Leib Christi.

Gleichzeitig bedenkt man dabei an das, was Christus für uns getan hat – sein Leib gebrochen, sein Blut vergossen – für uns!

Würdig feiert man das Mahl also, wenn man einander in Liebe und Rücksicht begegnet, denn Christus hat uns zusammengestellt … und indem man sich darauf besinnt, dass wir des Opfers Christi bedürfen.

Paulus macht deutlich, dass ein Missachten des Herrn ernste Konsequenzen haben kann.