1 Mose 6

Der Beginn von Kapitel 6 ist in seiner Auslegung sehr umstritten. In Dtld hat der Kommentar in den Erklärungen der Lutherbibel eine Lesart sehr populär gemacht, die ich nicht teile. So denke ich nicht, dass Gottessöhne in diesem Fall tatsächlich Engel sind.

Wenngleich das Wort Gottessöhne häufiger in der Bibel Engel beschreiben, muss es sich hier meines Erachtens nach um Menschen handeln, die von Gott wussten. Das aus mehreren Gründen.

  • Zum einen sind die Gottessöhne hier die Handelnden und die dann ausgesprochene Strafe betrifft die Menschen. In Vers 3 lesen wir von der Begrenzung auf 120 Lebensjahre. Das mag die Zeit bis zur Flut sein oder aber eine Verkürzung des menschlichen Lebens, die dann langsam kam … denn im weiteren Verlauf kommt es dann ja tatsächlich dazu, dass die hohen Lebensalter der Frühgeschichte nicht mehr erreicht werden. Wenn Gott die straft, die hier gehandelt haben, dann müssen die Gottessöhne Menschen sein.
  • Zum anderen lehrt die Bibel anderswo, dass Engel nicht heiraten (Mt. 22,30). Die ganze Beschreibung klingt eher danach, dass sie Menschen, die Gott kennen, hier Beziehungen mit denen eingehen, die nicht von Gott wissen (wollen).

In Vers 5 lesen wir eine traurige Beschreibung der Bosheit der Menschen, die bis heute noch gilt. Die Flut konnte das „Problem“ nicht lösen. Dazu braucht es Jesus! Und so findet sich in diesem Kontext dann auch ein weiterer Hinweis auf Gottes Gnade – denn Vers 5 beschreibt natürlich auch Noah und seine Familie … auch wenn Noah offenbar gläubig war und darum wusste, dass Gott rettend eingreifen muss und er vergleichsweise fromm war – nur das kann mit den Worten in Vers 9 gemeint sein.

Genau das zeigt sich dann auch am Ende des Kapitels. Noah hört auf Gott und tut, was er sagt!
Das ist ein klarer Beleg für Glauben!

  • Auch das gilt heute noch: wer wirklich gläubig ist, wird gehorsam sein … denn Ungehorsam ist immer Ausdruck unseres Unglaubens.
  • Noch ist unser Glaube nicht vollkommen. Aber wer sich damit arrangiert, hat ein fundamentales Problem, denn das bedeutet, dass wir uns bewusst für den Unglauben entscheiden. Andererseits dürfen wir, die wir immer mal wieder in Unglauben verfallen, darauf vertrauen, dass Gottes Gnade auch heute noch mächtig wirkt.
  • Und auch wir dürfen zu Gott beten … „ich glaube, hilf meinem Unglauben!“

 

Matthäus 6:

Zu Beginn von Kapitel 6 kommt Jesus im Fortgang seiner Bergpredigt auf drei Bereiche zu sprechen, in denen er jeweils betont, dass wir für Gott leben sollen. Dabei geht es hier konkret um unser Geben, Beten und Fasten. Dieses sollte immer mit Blick auf den Herrn getan werden und eben nicht zum Showeffekt.

  • Diese Erinnerung brauchen wir immer wieder, denn es ist sehr leicht, Dinge irgendwann nur noch aus Routine zu tun oder gar, um vor den Menschen gut da zu stehen.
  • Gott will keine Religiosität, sondern wahren Glauben – eine echte Beziehung.

Auch im Rest des Kapitels geht es um gelebten Glauben. Der Herr ruft uns dazu auf, Gott zu vertrauen, auch wenn es ums Geld geht und um sonstige Dinge im Leben. Wir dürfen Gott vertrauen und müssen von daher nicht selber Besitztümer horten und uns Sorgen machen.

Letztendlich ist dieses Kapitel eine echte Herausforderung für uns alle, denn wir müssen uns fragen, für wen wir leben? Leben wir wirklich bewusst für Gott?

Und auf wen vertrauen wir? Auf Gott?

  • Möge das immer mehr so sein!