2 Mose 40
Nachdem nun alle Teile für die Errichtung der Stiftshütte genau nach göttlicher Anweisung hergestellt wurden, geht es nun daran, die Stiftshütte aufzurichten und die Priester formal einzusetzen. Auch dazu gibt Gott selbst genaue Anweisungen (v.1-15) und nochmals wird berichtet, dass Mose genauso handelte (v.16-33).
Ab Vers 34 sehen wir dann, dass Gottes Herrlichkeit in die Stiftshütte einzieht. So grandios die Szene gewesen sein muss, es ist faszinierend, wie sehr sich Gott selbst erniedrigt und demütigt und in ein Zelt einzieht, wo IHM doch die ganze Schöpfung gehört.
Was hier geschieht ist dabei nur ein Schatten von dem, was viele hundert Jahre später geschehen würde … davon schreibt Johannes: „Joh 1:14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
Was Luther hier als „wohnte“ übersetzt, ist das gleiche Wort, wie es auch für die Stiftshütte gebraucht wird … in Jesus „zeltete“ Gottes Herrlichkeit bei uns. Und so sehen wir auch schon im 2. Buch Mose, dass Gott voller Barmherzigkeit und Gnade ist … ein wahrer „Immanuel“ = Gott mit uns.
Am Ende dieses Buches sehen wir, dass Gott schon einige große Schritte mit seinem Volk in Richtung Erfüllung seiner Verheißung an Abraham gegangen ist:

  • Aus Gottes Familie ist nun ein Volk geworden. Dieses Volk hart er aus der Sklaverei gerettet. Diesem Volk hat er ein Gesetz gegeben, damit es unter Gottes Segen leben kann und zu diesem Volk ist Gott selbst gekommen.

 

Apostelgeschichte 2

Das Pfingstfest, das hier gefeiert wird, war bereits ein alttestamentliches Fest. Das sogenannte Wochenfest war eines der höchsten jüdischen Feste, an dem bedacht wurde, dass Gott nach der Vollendung der 7 Woche nach dem Auszug des Volks Israel aus Ägypten am Passafest, das Gesetz Gottes erhalten hatte, durch das Gott seinem Volk Wegweisung und Zurüstung für ein Leben unter seiner guten Herrschaft gegeben hatte.

Und nach der Befreiung durch Jesu Werk am Passafest, kommt nun der Heilige Geist, durch den Gott sein erlöstes Volk leitet. Die AT Feste sind dabei Hinweise auf die Vollendung der Dinge durch Jesus und seinen Geist.

Und natürlich brachten die AT Feste mit sich, dass Juden aus aller Welt in Jerusalem waren, durch die sich dann das Evangelium gleich weit ausbreiten konnte.

Petrus nutzt die Situation der allgemeinen Verwunderung und erklärt das Sprachwunder mit einer Auslegung aus dem Propheten Joel und erkennt und erklärt so, dass dies ein klares Indiz dafür ist, dass die letzten Tage begonnen habe und es somit höchste Zeit ist, den Namen des Herrn anzurufen.

Natürlich ist das hier die Beschreibung eines heilsgeschichtlichen einmaligen Ereignisses, aber trotzdem sollten wir uns fragen, ob wir die Bibel so gut kennen und so auf Gelegenheiten zur Evangelisation bedacht sind, dass auch wir dazu bereit sind, jede Gelegenheit zu nutzen, um Menschen das Evangelium zu predigen?

Petrus hatte sicher vorher auch keine genaue Vorstellung davon, wie er die Prophetie von Joel auslegen sollte …. Aber er war offen genug, dass er es in dem Moment (sicher geführt durch den Heiligen Geist) erkennen konnte.

  • Ich möchte mir eine solche Offenheit bzgl der zukünftigen Dinge bewahren, dass ich – wenn ich das erleben sollte – zur rechten Zeit die Geschehnisse richtig einordnen kann. Ich fürchte, dass so manches Endzeitmodell da etwas weiter geht, als es evtl hilfreich sein könnte.

Im Fortgang macht Petrus sowohl deutlich, dass die Menschen schuld sind am Tod von Jesus und zum anderen, dass dies aber auch alles genau der Plan Gottes war. Dieses Nebeneinander von Gottes souveränem Handeln und der Verantwortung der Menschen, mag unsere Vorstellungskraft übersteigen … doch das sollte nie ein Grund dafür sein, entweder die Bibel einfach nicht ernst zu nehmen oder eine biblische Wahrheit auf Kosten einer anderen unter den Tisch fallen zu lassen.

Die Predigt des Petrus führt zu einer direkten Reaktion. Menschen erkennen ihre Verlorenheit und fragen nach dem Weg zum Heil und Petrus weißt den Menschen den Weg – den Weg der Buße und des Glaubens an Jesus Christus. Die Taufe ist dann Ausdruck dieses Glaubens.
3000 Menschen kommen zum Glauben und so gibt es dann eine große Gemeinde in Jerusalem, die vorbildlich zusammenlebt, die sich lehren lässt, Gemeinschaft pflegt, sich an das Werk des Herrn erinnert (durch das Brotbrechen) und im Gebet vor Gott tritt.

  • Wir tun gut daran, uns an dieser Gemeinde ein Vorbild zu nehmen. Auch wir sollten regelmäßig und mit der Bereitschaft gelehrt (und ggf belehrt) zu werden unter Gottes Wort kommen. Auch wir sollten echte geistliche Gemeinschaft pflegen, das Abendmahl zu einer Priorität machen und die Gebetsversammlungen der Gemeinde besuchen. Wir haben darüber ja gerade erst im Rahmen der Predigt am 22.04.2018 nachgedacht.
  • In welchen dieser Punkte darf Gott Dich herausfordern?