Der kleine Prophet Amos tat seinen Dienst sehr früh – evtl war er der erste der schreibenden Propheten. Er ist ein Hirte aus einem kleinen Ort im Norden Judas. Seine Botschaften richten sich aber vor allem gegen das Nordreich Israel. Israel erlebte damals eine Zeit großen militärischen Erfolges. Gleichzeitig gab es aber viel Götzendienst und große Ungerechtigkeit. spricht er zu Israel einige Zeit vor dem Niedergang des Nordreichs. Das klagt er an.

Die Botschaft von Amos ist deshalb auch für uns durchaus relevant. Auch wir leben in Wohlstand und Sicherheit, doch auch bei uns gibt es viel Götzendienst und Ungerechtigkeit.

In Kapitel 1 lesen wir Worte, mit denen Amos damals bei den Israeliten wahrscheinlich noch recht populär gewesen sein dürfte. Er klagt die Nachbarn Israels an.

  • Das ist ja auch heute noch so – wenn kritische Worte über die Gesprochen werden, die man selber nicht mag, dann ist das okay.
  • Und natürlich sind diese Worte berechtigt – Gott wird diejenigen richten, die gottlos leben und sich gegen sein Volk stellen.

Doch nachdem Amos die Nachbarn Israels angeklagt hat, wendet er sich ab Kap. 2,6 Israel zu. Die Anklage gegen Israel ist dabei deutlich detaillierter, als alle vorherigen Anklagen.

Wir sehen hier das Böse in unterschiedlichster Form. Götzendienst, Ausbeutung der Armen und sexuelle Unmoral.

  • Der Herr sieht das alles und auch wenn er nicht immer sofort strafend eingreift, muss uns klar sein, dass er auch das Böse in unserem Land uns zu unserer Zeit sieht.
  • Gott wird das nicht ewig weiter geschehen lassen. Sein Gericht wird kommen.
  • Nun müssen wir sicher eingestehen, dass das Böse auch nicht nur um uns herum ist, sondern auch in uns Raum habt (so wie damals bei Israel).
  • Da ist es gut zu wissen, dass jeder, der sich Jesus zuwendet, einen Retter hat … und einen Herrn, der uns lehrt und befähigt, das Böse immer mehr zu überwinden.

Ab Kapitel 3 wird noch deutlich, dass Gott Israel gerade deshalb anklagt, weil es Gottes erwähltes Volk ist. Das geht einher mit einer besonderen Verantwortung, für Gott zu leben.

Ab Vers 3 gebraucht Amos Beispiele aus der Natur, um Israel zu warnen. Sie wie das Brüllen eines Löwen ein eindeutiges Signal für das ist, was folgen wird, so ist die Warnung durch den Propheten sehr ernst zu nehmen. Israel sollte schleunigst Buße tun.

Wenn dann das Unglück über Israel hereinbricht sollte das Volk nicht denken, dass es einfach „Pech“ hatte. Gott macht deutlich, dass Er dahinter steckt.

Und dann wird deutlich, dass der HERR Israel für seine Sünden richten wird, Was hier angekündigt wird, geschah dann 722 v.Chr., als die Assyrer das Land besiegten.

  • Das ist einerseits natürlich eine Prophetie über etwas, das längst geschehen ist.
  • Doch zugleich zeigt es uns den ewigen Gott, der Unrecht nicht ewig zulassen wird.
  • Deshalb tun auch wir immer wieder gut daran, Gottes Warnungen zu hören und uns immer wieder von unseren Sünden ab- und dem Herr zuzuwenden.

Kapitel 4 ist sehr düster. In der ersten Hälfte folgt nochmal die Anklage Gottes und wir sehen, wie Israel einfach weitergemacht hat.

Im zweiten Teil des Kapitels wird dann deutlich, dass Israel oft und deutlich genug gewarnt wurde und doch nicht umgekehrt ist.

Doch Israel hat sich so weit von Gott abgewandt, dass sie selbst in Notzeiten nicht einmal daran denken, sich Gott zuzuwenden und seine Hilfe zu suchen.

  • Das Erschreckende daran ist, dass wir ja nicht anders sind. Auch wir blenden von Natur aus Gott aus und gehen unsere eigenen Wege.
  • Was wir brauchen ist letztendlich eben ein neues Herz, weil unsere harten Herzen jeden Ruf zur Buße ablehnen.
  • Ich danke Gott, dass er uns in seiner freien Gnade neue Herzen gegeben hat.
  • Zugleich muss ich leider anerkennen, dass dieses neue Herz noch viel zu oft nicht richtig funktioniert und ich immer wieder beten muss: „Herr, reinige mein Herz“.

In Kapitel 5 lesen wir, wie der HERR Israel einerseits vor Seinem kommenden Gericht warnt, aber zugleich auch noch Israel dazu ruft, zu Ihm umzukehren. In den Versen 4, 6, und 14 hören wir jeweils den Aufruf, dass Israel den HERRN bzw das Gute suchen soll.

Dabei lässt Gott keinen Zweifel daran, dass ER ein mächtiger Gott ist, der den Kosmos geschaffen hat und alles in seiner Hand hält.

Vor diesem Hintergrund ist es schon erstaunlich, dass das Volk seinem Ruf nicht folgt.

  • Andererseits ist das ja auch heute oftmals nicht anders. Dabei haben wir sicher genauso wie die Menschen damals, oft gar nicht im Blick, dass unser Gott mächtig und heilig ist.
  • Was oft fehlt, ist die angemessene Ehrfurcht oder auch Gottesfurcht.

Die Verse 17-17 sind dann in gewisser Weise das Fazit der ersten Hälfte des Kapitels. Hier lesen wir vom Gericht Gottes.

An Vers 18 lesen wir dann eine Anklage gegen den sinnentleerten Gottesdienst Israels. Schon das erste Wort lässt aufhorchen „Weh denen …“.

  • Ich bete für uns, dass wir diese Worte nie aus Gottes Mund hören werden.
  • Herr, schenke uns echte Gottesfurcht und Herzen, die Dich immer mehr lieben und anbeten!