4,23-31: „23 Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24 Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, 25 du hast durch den Heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt (Psalm 2,1-2): »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist? 26 Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.« 27 Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, 28 zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle. 29 Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; 30 strecke deine Hand aus, dass Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. 31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.“
Nachdem Petrus und Johannes sich in allem Freimut vor dem Hohen Rat für die Heilung des Gelähmten gerechtfertigt hatten und dabei Jesus Christus als den einen Retter verkündet hatten, kommen sie zurück zu den anderen Jüngern. Sie berichten dabei von der Reaktion des Hohen Rates, der ihnen einen Maulkorb verpassen wollte, anstatt sich zu Jesus zu bekehren.
Das führt die versammelten Jünger zu einer Gebetsgemeinschaft, bei der sie zu Beginn Gott sein eigenes Wort vorhalten. Dabei lesen wir gleich zu Beginn, wie sie die Schrift verstanden. Die Schrift kommt letztendlich nicht von Menschen. David, genauso wie vor ihm Mose oder nach ihm auch die Propheten oder auch die Apostel Paulus, Petrus und Johannes und viele andere, haben nicht einfach selber etwas gesagt. Letztendlich hat GOTT, durch den Heiligen Geist durch sie gesprochen. Deswegen ist die ganze Bibel immer zuerst und vor allem Gottes Wort.
Hier zitieren sie konkret aus Psalm 2 und legen diesen Psalm auf Jesus Christus hin aus. Für sie ist klar, dass der Heilige Geist durch David auf die Zeit des Herrn Jesus Christus hingewiesen hat. Sie erkennen, dass sich das Wort der Schrift vor ihren Augen erfüllt hat. Deshalb war das Handeln der Feinde Jesu eben auch nichts, was Gott überrascht hat, sondern genau das, „was (s)eine Hand und (s)ein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle.“
- Gerade das Wissen um Gottes Souveränität gibt ihnen dann auch die Gewissheit, dass sie nicht primär andere Lebensumstände brauchen, sondern einfach Gott-vertrauen.
- Sie beten eben nicht dafür, dass der Hohe Rat sie in Ruhe lassen möge. Sie beten nicht um Schutz und Bewahrung.
- Nein, sie beten um Freimut, damit sie Gottes Wort unerschrocken weiter verkündigen mögen.
- Das ist ein für uns sehr vorbildliches Gebet. Wenn wir darum wissen, dass der Herr auch unsere Lebensumstände fest im Griff hat, dann sollte auch unser gebet immer sein, dass der Herr uns dabei helfen möge, in den von ihm gegebenen Umständen zu seiner Ehre zu leben.
- Unser größtes Problem sind nie unsere Lebensumstände – für die Gott verantwortlich ist, sondern die noch in uns wohnende Sünde, die uns immer wieder dazu bringt, nicht da zu tun, zu was uns Gott ruft – und wofür wir vor ihm verantwortlich sind.
Die Jünger beten dann noch um Zeichen und Wunder, so wie Gott sie gerade im Tempel gewirkt hatte. Das wohl vor allem deshalb, weil die Jünger ja noch keine objektive Quelle ihrer Verkündigung hatten, an der man sie hätte prüfen können. Zeichen und Wunder waren als der Weg, wie Gott die apostolische Lehre als von ihm kommend autorisierte, bevor das NT geschrieben war.
- Wir haben heute die Heilige Schrift, die in sich selbst und auch in ihrer Entstehung voller Zeichen und Wunder ist und Verkündiger als Menschen ausweist, die tatsächlich die göttliche Wahrheit verkünden (oder sie eben auch als falsche Apostel überführt).
- Wir sollten deshalb weniger auf Zeichen und Wunder warten, als vielmehr in der Schrift zu forschen, ob es sich so verhält, wie es Verkündiger sagen.
Deshalb ist es so gut und wichtig, dass wir tagtäglich die Bibel studieren.