Die Worte in den Versen 17-20 sind von zentraler Bedeutung für das richtige Verständnis der Bergpredigt. Die Wichtigkeit dieser Aussage ist kaum zu überschätzen. Hier wird klar, dass wir eine perfekte Gerechtigkeit brauchen, die wir nicht haben. Das wird dann durch die Forderungen im Rest des Kapitels noch deutlicher. Es kann hier von daher nicht darum gehen, dass wir gut genug leben, um dadurch Gottes Annahme zu finden – denn das schaffen wir nicht. Vor Gott bestehen können wir nur deshalb, weil Jesus das Gesetz und alle Gerechtigkeit für alle seine Nachfolger erfüllt hat. Er allein hat die geforderte Gerechtigkeit und er rechnet sie jedem zu, der sich ihm im Glauben zuwendet. Jesus hat alles für uns getan, damit wir vor Gott bestehen können. Wer meint noch etwas selber tun zu wollen und es dann letztendlich auch ohne Jesus zu schaffen, der bekommt von Jesus dann auch gleich erklärt, was er tun müsste. Er müsste eine Gerechtigkeit haben, die „besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer“.
Der Abschnitt, der mit 5,21 beginnt, setzt sich bis zum Ende des Kapitels fort. In diesem Abschnitt der Bergpredigt erklärt Jesus, was der tatsächliche Anspruch Gottes ist.
All diese Aussagen sind für uns sicher eine große Herausforderung, und doch dürfen wir wissen, dass es gut für uns ist, so zu leben:
- Wir wollen uns um die Reinheit nicht nur unserer Handlungen, sondern auch unserer Gedanken bemühen.
- Wir wollen uns darum bemühen, immer ehrlich zu sein, denn wir können darauf vertrauen, dass Gott letztendlich den Gehorsam segnet.
- Wir wollen auch denen in Liebe und Gnade begegnen, die uns Unrecht tun, denn das verhindert eine Eskalation und bezeugt unser Wissen darum, dass der HERR uns auch geliebt hat und uns gnädig war, als wir noch seine Feinde waren und uns eben auch nicht unsere Sünden anrechnet.
Als Christen sollten wir also danach streben, dem Anspruch Gottes gerecht zu werden und dabei dürfen wir gelichzeitig wissen, dass unsere Annahme bei Gott nicht davon abhängt, denn Jesus hat für uns bereits das Gesetz erfüllt, so dass wir aus Gnade allein, durch den Glauben allein bei Gott Annahme finden.