Psalm 32:
Psalm 32 ist der zweite Bußpsalm. Gott gibt uns hier Worte, damit wir in Buße zu IHM kommen können und so Umkehr und Vergebung erleben dürfen.
- Gerade im Wissen um Gottes große Gnade ist so ein Psalm sehr wertvoll. Denn so ist Buße nichts Niederdrückendes, sondern etwas Aufbauendes.
- Aus der Buße heraus kommen wir immer wieder auf den Weg des Segens!
In diesem Psalm lesen wir dann auch gleich mehrere großartige Zusagen. Neben der Zusage der Sündenvergebung lesen wir auch davon, dass der Herr die Bußfertigen schützen und ihnen ihre Angst nehmen wird (V.6-7) und sie lehren und ihnen den Weg weisen wird (V.8).
Darauf folgt der nochmalige Aufruf, weise zu agieren, was sich letztendlich darin zeigt, dass wir auf den Herrn hoffen.
- Manchmal wird ja der Glaube als etwas eher Naives und Dümmliches verspottet. Aber hier lesen wir das Gegenteil. Wer nicht auf Gott vertraut handelt „ohne Verstand“.
- Das darf und sollte uns in unserem Glauben ermutigen.
Dieser Psalm endet schließlich da, wohin uns wahre Buße führt … zur Freude am Herrn: „Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen.“
- Von daher möchte ich uns Mut machen, zum einen Gottes Heiligkeit und unsere Sündhaftigkeit klar zu erkennen und zu bekennen … und so dann zu erleben, dass wir einen gnädigen Gott haben, der uns unsere Sündenlast immer wieder neu abnimmt und uns den Weg zu einem wahrhaft frohen und gesegneten Leben weist.
Psalm 86:
Psalm 86 zeigt uns ein herrliches Gebet. David betet hier um Gottes Hilfe in großer Not. Dabei ist dieser Psalm ein Beleg für Davids großes Vertrauen darauf, dass Gott ein Gott der Gnade ist. In Vers 5 und Vers 15 zitiert David 2. Mose 34 und zeigt damit, dass er darum weiß, dass bei Gott Gerechtigkeit und Gnade zusammenkommen.
- Gott ist immer derselbe und auch im AT ist Gottes Gnade das, worauf die Gläubigen vertrauen.
David weiß, dass er – wie wir alle – allein aufgrund seiner eigenen Werke vor Gott nicht bestehen könnte. Und gerade deshalb appelliert er immer wieder an Gottes Gnade, Güte und Barmherzigkeit!
Und noch ein anderes Thema greift dieser Psalm auf: Gott ist der Gott aller Nationen (V.9). Auch das ist etwas, dass schon das AT lehrt. Gott ist nicht nur der Gott Israels, sondern der Gott der ganzen Welt und ein Gott, zu dem Menschen aus allen Völkern kommen werden.
Das hatte Gott schon Abraham verheißen (1. Mose 12). Israel war nie das alleinige Volk Gottes, sondern das Volk, durch das alle Nationen gesegnet werden sollten.
Dieser Psalm vereint also zwei wichtige Themen des AT, die oftmals übersehen und als „Innovationen“ des NT gesehen werden.
- Doch gerade das Wissen darum, dass Gott sich nicht ändert und Seine Pläne für alle Zeit feststehen sollte uns froh und zuversichtlich machen. Denn Gott ist treu und gerecht und voller Gnade!
Und so dürfen wir wissen, dass Jesus für uns aller Gerechtigkeit Genüge getan hat und uns so Zugang zur Gnade Gottes gibt. Dafür preise ich unseren barmherzigen, gütigen Gott!
Psalm 102:
Dieser Psalm wird manchmal als der fünfte „Bußpsalm“ bezeichnet. Allerdings steht dabei meines Erachtens Buße nicht unbedingt im Zentrum.
Der Psalmbeter leidet und es kann gut sein, dass dies ein Israelit während der Zeit des Exils ist. Er sieht dabei seine wenigen Tage noch in der Gefahr, durch die Feinde und das Leid weiter verkürzt zu werden. Demgegenüber sieht er auf den ewigen Gott, der alles geschaffen hat und noch sein wird, wenn alles andere längst vergangen ist.
Und offenbar gewinnt er im Laufe des Gebets neue Zuversicht. Aus Verzweiflung entsteht Hoffnung und daraus wächst feste Zuversicht.
Der Psalm scheint mir dabei ein wenig ein Auf und Ab widerzuspiegeln. Aber so ist das ja bei uns allen. Doch der Blick auf Gott, also echte Anbetung ist nicht nur das, was Gott gebührt. Es ist auch etwas, dass uns im Glauben stärkt.
- So möchte ich uns ermutigen, immer wieder bewusst Zeit zu nehmen, um Gott zu loben und zu preisen!
Psalm 103:
Im Zentrum dieses wunderschönen Lobpreis-Psalms steht die Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Gleichzeitig wird Gott als ein vollkommen gerechter Gott gepriesen.
Wie Gnade und Gerechtigkeit zusammen passen offenbart Gott uns dann erst in Jesus Christus. Weil Jesus unsere Strafe auf sich genommen hat und somit der Gerechtigkeit Gottes Genüge getan hat, können wir Gott Gnade und Barmherzigkeit genießen.
Und doch gibt es dieses Nebeneinader eben auch schon im AT. Der Psalmist bezeugt das in wunderbaren Worten. Dabei erkennt er an, dass Gott so viel größer ist, als wir Menschen.
Das menschliche Leben ist kurz und vergänglich … doch Gott ist ewig.
- Im Wissen um Gottes Größe und Gnade tun wir gut daran uns nie auf uns selbst, sondern immer auf Gott zu verlassen, denn ER sorgt für die, die IHN anerkennen, IHN lieben und IHN fürchten
- „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“
Psalm 122:
Dieser Psalm scheint ein Lied zu sein, das nach der Ankunft am Ziel der Wallfahrt in Jerusalem gesungen wurde.
Dabei sind die Worte über Jerusalem so gewählt, dass man aus heutiger Sicht an mehr denken muss, als die damalige Stadt. Hier ist die Rede von den Thronen zum Gericht. Das klingt sehr nach dem, was noch kommen wird. Diese Throne sind ja wohl im Himmel und gehören zum himmlischen Jerusalem, dass erst eines Tages zu uns kommen wird.
Auf jeden Fall ist dies ein Ort des Friedens und der Freude und die Menschen streben danach, in diese Stadt zu kommen und das Beste der Stadt zu erleben.
Danach strebe ich auch. Auch wenn das Leben auf Erden viele schöne Momente parat hat, so bleibt doch tief in unseren Herzen diese Sehnsucht nach dem Leben im himmlischen Jerusalem.
- Darauf dürfen wir uns schon hier und jetzt freuen!
- Denn das was der Psalmist sieht und verkündet, werden alle Gläubigen eines Tages sehen und erleben dürfen.