Psalm 89:
Dieser Psalm beginnt als ein großartiger Lobpreis des gnädigen Gottes. Dabei wird auf die Geschichte Israels unter König David zurückgesehen und bedacht, dass Gott mit David einen bedingungslosen Bund geschlossen hat, dass sein Nachkomme für alle Ewigkeit auf seinem Thron sitzen wird.
Ab Vers 31 kommt dann ein nicht ganz so froher Aspekt hinzu, nämlich, dass Gott nicht immer nur segnen wird. Ganz im Sinne des Bundes mit Mose wird hier betont, dass Gesetzesbruch Konsequenzen haben wird. Gott wird Untreue strafen. ABER ER wird trotzdem seinem bedingungslosen Bund mit David treu bleiben.
Ab Vers 39 ändert sich nochmals der Ton. Der Psalmist beklagt nun, dass nichts mehr von Gottes Verheißungen zu sehen ist und sich so die Frage stellt, ob ER denn seinen Bund wirklich erfüllen wird.
- Wir dürfen heute wissen, dass Gott seinen Bund erfüllt hat. Er hat den Sohn Davids gesandt – unseren Herrn Jesus – der nun für alle Zeit regiert.
- Und so dürfen wir jubeln und Gottes Gnade preisen.
Der Psalmist ahnte das scheinbar und endet so voller Anbetung „Gelobt sei der HERR ewiglich! Amen! Amen!“
Ich finde die Entwicklung dieses Psalms wichtig – wir müssen eben alle Aspekte bedenken; Gottes Gnade, aber auch seine Gerechtigkeit. Gerade das wird uns dann Zuversicht geben, wenn wir mal die Konsequenzen unserer Sünde (oder auch der Sünde anderer Menschen) erleben und uns fragen, wo denn die verheißenen Segnungen Gottes sind.
- Gott ist treu und er wird Seine Auserwählten segnen.
Manche Segnung erleben wir schon hier auf Erden – doch den ganzen Segen Gottes in Fülle werden wir dann erleben, wenn der Wiederkommt, den uns dieser Psalm zumindest indirekt verheißt.
- Gelobt sei Jesus Christus ewiglich! Amen! Amen!
Psalm 96:
Psalm 96 greift auf den Lobpreis Davids aus 1. Chronik 16 zurück.
Dieser Psalm ruft Gottes Volk dazu auf, zum Segen für alle Völker zu werden. Das ist der ursprünglichste Auftrag an Gottes Volk und Teil seiner Bundesverheißung an Abraham (1. Mo 12 / 17).
- Das AT zeigt uns dann nur sehr wenig davon – erst in Christus wird erkennbar, dass das Volk Gottes aus allen Völkern Stämmen, Sprachen und Nationen bestehen wird. Und so blickt dieser Psalm voraus in die Zeit, in der das Volk Gottes kein ethnisches Volk mehr sein wird.
- Weil Gott treu zu seinem Plan steht und dieser Psalm so in Erfüllung gegangen ist, dürfen wir auch als Menschen aus Heidenvölkern mit in diesen Lobpreis einstimmen.
- Als diejenigen, die aus Gnade, durch Glauben zu Gottes Volk gehören, sollten wir nun auch Andere in das Reich Gottes hineinrufen, so dass der Lobpreis Gottes sich weiter ausbreitet – denn es gibt nur den einen wahren Gott und König und ihm gebührt aller Lobpreis und alle Ehre und wir Menschen werden nur bei IHM wahres Glück und dauerhaften Frieden finden.
Psalm 100:
In diesem Psalm hören wir einen Aufruf zum Lobpreis Gottes in aller Welt! (V.1)
Der Lobpreis Gottes – das „jauchzen“ – sollte dann einhergehen, bzw seinen Ausdruck darin finden, dass wir dem Herrn mit Freuden dienen (V.2)
Die Grundlage aller Anbetung ist die Gottes-Erkenntnis und das Wissen darum, dass unser Schöpfer uns nun auch „zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide“ gemacht hat. In anderen Worten: Vers 3 lehrt uns, dass unsere Erlösung immer ganz und gar das Werk des Herrn ist.
Natürlich müssen wir uns dem Herrn zuwenden – und doch ist selbst unser Glaube eben nicht unser Werk, sondern eine Gabe Gottes. Er ist der Anfänger (und Vollender) unseres Glaubens. Er hat in uns das gute Werk begonnen … „Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.“
Das war ganz offensichtlich so im Hinblick auf Israel, dass Gott nach seiner freien Wahl als sein Volk erwählt hat und das gilt eben auch für alle, die jemals zu „seinem Volk und zu seiner Herde“ gehören.
- Das sollte uns demütig und dankbar machen und die Gewissheit geben, dass der, der uns errettet hat, uns auch sicher ans Ziel bringen wird.
- Das entbindet uns nicht von der Verantwortung, für Ihn zu leben. Darin zeigen wir ja, dass wir wahrhaft zu Ihm gehören. Aber es setzt uns frei zu einer demütigen, dankbaren, frohen und unverkrampften Nachfolge.
Und ein solches Leben und ein solches Bekenntnis ist der beste Lobpreis, den wir Gott je bringen können.
Ich wünsche uns allen, dass wir in Wort und Tat bekennen mögen, was der Psalmist in Vers 5 bekennt: „Denn der HERR ist freundlich, / und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“
Psalm 101:
Dieser Psalm Davids ist offensichtlich ein Psalm des größeren Davids – des Herrn Jesus Christus. Denn das, was David hier verkündet stimmt in letzter Konsequenz weder für König David, noch für irgendjemand anderen. Keiner von uns hat ein vollkommen redliches Herz und handelt immer umsichtig.
Jesus allein ist so … er ist allwissend, allmächtig und vollkommen gut!
Jesus allein stellt sich immer auf die Seite der Unterdrückten und der frommen Diener.
Und Jesus allein wird eines Tages Alles und Alle gerecht richten.
- Ich preise den Herrn dafür … und ich möchte immer mehr so werden, wie Er ist.
- Ich möchte immer mehr „in Ihm“ wachsen, damit dieser Psalm immer mehr auch auf mein Leben zutrifft.
- HERR, schenke mir ein immer mehr verändertes Herz, das ich voll Lob für Dich, für Deine Gnade und Dein Recht bin.
- Hilf mir, umsichtig und redlich zu handeln und mit redlichem Herzen zu wandeln.
- Mach mich immer mehr zu jemandem, der das Böse hasst und das Gute liebt und den Treuen und Frommen beisteht.
- Danke Herr, dass Du in uns lebst, so dass wir von Dir immer weiter umgestaltet werden können, in Dein Ebenbild hinein!
Psalm 107:
In diesem Psalm lesen wir von der Treue und Barmherzigkeit Gottes und der Untreue der Menschen. Dabei sehen wir hier neben geschichtlichen Rückblicken auch die Beschreibung von „alltäglichen Situationen“. Immer wieder finden sich Menschen in Not und immer wieder rufen sie dann in ihrer Not zum Herrn, der ihnen dann hilft. Das Resultat davon sollte dann das sein, wozu der Psalm in seinem Echo immer wieder aufruft: „Die sollen dem Herrn danken für seine Güte / und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.“
Doch wir Menschen sind oft viel zu undankbar. Wir vergessen das Gute, das wir erfahren. Wir erleben Segen von Gott, doch oftmals nehmen wir das gar nicht richtig wahr. Und so wird Gott zu unserem Weihnachts- bzw zu unserem Feuerwehrmann.
- Wir denken, dass Er einfach dazu da ist, um Wünsche zu erfüllen und in Notsituationen schnell zur Hilfe zu kommen.
Doch er ist der Herr, dem Anbetung gebührt und dem wir mit unserem ganzen Leben dienen sollten.
- Möge der Herr uns zu den Menschen machen, nach denen der Psalmist am Ende fragt: „Wer ist weise und behält dies? Der wird merken, wie viel Wohltaten der HERR erweist“